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Warum Unternehmenserfolg und Mitarbeiterkommunikation zusammenhängen

Sonntag, 06.05.2018

Mäßig motivierte Mitarbeitende, eine entsprechend große Fluktuation bei geringer Leistung und hohem Krankenstand machen der deutschen Wirtschaft zu schaffen. Vor allem in Zeiten des Fachkräftemangels. Doch es gibt gute Mittel, um Mitarbeitende neu zu motivieren. Eines davon ist eine strategisch ausgerichtete interne Kommunikation, die auf Transparenz, Integration und Wertschätzung setzt.

UnternehmerInnen sind heute auf vielen Ebenen gefordert: So müssen sie einerseits ihre Firmen fit machen für die Globalisierung und andererseits den digitalen Wandel vollziehen. Keine leichte Aufgabe für die oberen Führungsebenen – aber auch nicht für die Mitarbeitenden. Umso entscheidender für den Unternehmenserfolg ist es daher, dass Führungskräfte und Mitarbeitende sich mit dem Unternehmen und seinen Zielen identifizieren und die Zukunft des Unternehmens motiviert mitgestalten.

Unmotivierte Mitarbeitende kosten deutsche Wirtschaft Milliarden

Doch das tun sie leider viel zu selten. Laut der Gallup Studie „Engagement Index 2015“ sind lediglich 16 Prozent der ArbeitnehmerInnen mit Herz, Hand und Verstand bei der Arbeit, während die große Mehrheit, nämlich 68 Prozent der Beschäftigten, nur noch Dienst nach Vorschrift verrichteten und 16 Prozent der Werktätigen innerlich bereits gekündigt haben. Laut Studie kostet die mangelnde emotionale Bindung der Mitarbeitenden die deutsche Wirtschaft jährlich einen Betrag im dreistelligen Milliardenbereich.*

Mitarbeitende brauchen Orientierung, Wertschätzung und Information

Doch wie kommt es, dass die Mitarbeitenden keine Lust mehr auf ihre Arbeit haben? Sich nicht mehr mit ihrem Arbeitgeber identifizieren und lieber Dienst nach Vorschrift machen, als sich mit Freude und Leidenschaft in ihre Projekte reinzuknien? Die Antwort ist recht einfach nachzuvollziehen. „Die Mitarbeitenden leiden an Kontrollverlust“, erklärt Aimée Bastian, Expertin für interne Kommunikation. „In ihrer Wahrnehmung werden sie ständig mit Neuerungen konfrontiert, die sie teilweise nicht verstehen und schon gar nicht beeinflussen können: Abteilungen werden reorganisiert, Strukturen und Arbeitsplatzbeschreibungen verändert – und sie werden meist nicht gefragt. Obwohl doch gerade sie am besten wissen müssten, wo Optimierungspotenziale liegen. Oft werden sie zwar von externen BeraterInnen interviewt. Denen geben sie jedoch ungern Auskunft über Ansatzpunkte für Verbesserungen, haben sie doch das Gefühl, dass die BeraterInnen schließlich mit ‚ihrem’ Know-how in der Unternehmensleitung hausieren gehen und ‚ihre’ Ideen sozusagen ‚gestohlen’ werden. Die Befürchtung, nicht ernst genommen bzw. übergangen zu werden, ist ein wichtiger Faktor, der die Mitarbeitenden demotiviert und auslaugt.“

Daneben wissen die Mitarbeitenden in den unteren Hierarchie-Ebenen oft nicht, wieso die Geschäftsleitung bestimmte Entscheidungen trifft – und andere nicht. Auch das führt sie in die Frustrationsfalle. „Wenn uns jemand erklärt, warum er wie handelt, haben wir für die meisten Verhaltensweisen Verständnis. Wenn wir jedoch nur knappe Anweisungen erhalten, die wir nicht nachvollziehen können, werden wir sauer und trotzig“, so Aimée Bastian, die als systemischer Coach viel mit Mitarbeitenden unterschiedlicher Hierarchie-Ebenen arbeitet.

Die Bedürfnisse des motivierten Mitarbeitenden 
Was also braucht ein Mitarbeitender in Summe, um motiviert zu sein? Er muss genügend Hintergrundinformationen haben, um Unternehmensentscheidungen zu verstehen. Er muss die Unternehmensziele kennen, um sich mit ihnen identifizieren zu können und er muss sich wertgeschätzt fühlen – als Mensch, nicht als Humankapital. Die Basis für all dies ist, dass die obere Führungsebene mit den Mitarbeitenden offen und ehrlich auf Augenhöhe kommuniziert. Dazu gehört auch, dass die Mitarbeitenden die Möglichkeit haben, zu Wort zu kommen. In diesem Kontext nimmt eine strategische interne Kommunikation eine Schlüsselposition ein.

Der Wert des Produktionsprozesses interner Medien

Doch wie sieht interne Kommunikation idealerweise aus? Das ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Ein guter Medienmix aus Intranet, Newsletter, Mitarbeiter-Magazin online wie offline ist immer individuell zu erarbeiten. Wichtig sei dabei jedoch, dass die Mitarbeitenden aus PR und Marketing verstehen, dass interne Kommunikation nicht allein bedeutet, ein anspruchsvoll getextetes und gelayoutetes Mitarbeitermagazin in den Händen zu halten, findet Aimée Bastian. Vielmehr stehe der Prozess, ein internes Medium zu erarbeiten, im Vordergrund. „Wir stellen immer wieder fest, dass die Erarbeitung der Inhalte für die internen Medien für mehr – wohltuende – Klarheit im Unternehmen sorgt. So kann es sein, dass ein Artikel mehrfach umgeschrieben wird, weil die Führungskraft während des Interviews und auch beim späteren Freigeben des Artikels aufgefordert ist, ihre Strategien nochmal zu hinterfragen und dann auch klar und verbindlich auf den Punkt zu bringen. Was nicht selten dazu beiträgt, dass angestrebte Veränderungen detaillierter durchdacht und nochmal angepasst werden.“

* www.gallup.de

Von Katja Schäfer, Redakteurin für Unternehmenskommunikation

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